Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 175

1911 - Erfurt : Keyser
— 175 — diesen Plan zu hintertreiben. Die Franzosen fühlten fidi cuett als Herren Der Stadt und handelten als solche, obwohl der Kurfürst von Mainz, der größte Gegner Friedrichs Ii., ihr treuester Verbündeter war. ^ Nach der Lchlacht: Bald aber änderte sich das Bild. <zu der Schlacht bei Roßbach hatte Friedrich mit der Potsdamer Wacht-parade einen glänzenden Sieg über die Reichsarmee und das sran- zösische Heer errungen. Nun flohen die Franzosen, so schnell sie konnten, dem Rheine zu und berührten auf ihrer Flucht auch Erfurt. Am 7. November, zwei Tage nach der Schlacht, trafen die ersten Verwundeten und Versprengten hier ein. Bald aber solgten große Scharen nach, Fußvolk und Reiterei, Offiziere und Gemeine, alles in buntem Gemisch durcheinander und alle in einem erbärmlichen Zustande. Die meisten hatten ihre Gewehre und alles, was ihre eilige Flucht hätte hindern können, weggeworfen. Viele hatten keine Helme mehr auf dem Kopfe und keine Schuhe mehr an den Füßen. Einige hielten lange Bohnenstangen in den Händen und führten nach Frosches Art ungeheure Sprünge aus. Wirk lich, eine richtige Reißausarmee! — Andere wieder weinten bitterlich. Sie hatten sich während der Schlacht an den durch das Schießen heiß gewordenen Gewehren die Finger verbrannt. Besonders ausfällig war aber die Schweigsamkeit aller. Früher hatten sie den Mund nicht voll genug nehmen können, jetzt aber entschlüpfte nur selten ein „Sacre nom de Dieu“ ihren bebenden Lippen. Friedrichs Feldherrnkunst hatte ihre ruhmredigen Zungen gelähmt. Sie beschrieben, wenn sie gefragt wurden, die Schlacht mit wenig Worten: „O mon Dieu!“ Die klein, klein Trupp! O Die groß, groß Feuer!" Bald kamen auch die Gepäckwagen zurück. Ihr Durchzug wollte gar kein Ende nehmen; drei Tage dauerte er in einem fort. Die Bauern der Dörfer, durch welche der Rückzug ging, hatten furchtbar zu leiden. Viele Orte wurden ausgeplündert, z. B. Ollendorf, Klein-Mölfen und Tüttleben. Beim Anrücken eines versprengten Haufens zogen darum die Bauern die Sturmglocke und stellten sich, mit Mistgabeln, Dreschflegeln und Sensen bewaffnet, zur Wehr, und mancher französische Soldat hat damals durch die von der Verzweiflung übermannten Schützer des heimatlichen Herdes seinen Tod gesunden. (Nach Const. Beyer.) 61. Erfurt im Siebenjährigen Kriege. Grund der Feindschaft: Im August 1756 fiel Friedrich Ii. unerwartet in Sachsen ein. Dafür wurde er auf dem Reichstage zu Regeusburg von den versammelten deutschen Fürsten mit der Acht belegt. Hierbei war der Kurfürst von Mainz besonders tätig gewesen. Dem König blieb das Tun des Erzbifchofes nicht ver-

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 224

1911 - Erfurt : Keyser
— 224 82. De erfchfe liokemätive. Wennste Drsch noch ä Linschen erennere kannst, Wien se de erschte Lokemätive nach Arford taten fahre ('s war an 22. März, achznhonnert sebben verzg), dadervon moß ech Dr a paar Späßchen erzihle, da kämme sich a Buckel dräbber lache. Mi moßten lange stihneng bläibe on hätten bahle möcht fer Ongedold blatze. ’s war alles schwarz bo’ Menschen, se starrn’ itfsn Walle ort des nuff uff de Huche Batterie, gucke, ou eche staun’ met-telwenk dronger ongen bi der Aeifenbahn. Da hiert ’ch wie a Jonge fer fäi Vater fa'te: „Vater, wenn kämmt ann de Aeisen-bahn?" „Ach, dommer Jonge, die kämmt nech, die äs schonne lange da, Dn fliehst jo drnffen; abberscht dr Zuhk, dar werd-wühl gläich komme; dorthierdenhän moßte gucke!" Etze kamb se endlich vo' dr Hänne ongerhargesaust on gesessen, gucke, ’s war dr akerat assn, als wemme nffn Hansschlessel fäift, uurt noch väl serter, abber amal mät anner Fenemenz herre! Duuuerladder, da baßte alles uff wie de Heftelmacher, ou Wien fe fe ze Gefechte krechten, da blähkten sie grade naus, was Hafte, was gaste, on wenkten mät’n Schnuppdichern on schwenkten de Metzen, korzern 's fräite fech alles, on Wien fe fech fu fräi-teu, da fimg jo de Lokemätive uff äitnal ahn, bäl langsener ze fahren, 's war nech annersch, als wenn se erschrocken wier. No was äs es das? dacht ech. No ech wäll Drfch fa', was ’s war, abber de moßt stelle fäi, o’ derfst’s au nech ärgend weiter ver-bappere: Gucke de Derekziuhu fuhr dach uff der Lokemätive, no, on wie die fach, buffen fe fu ferchterlech wenkten, no da dachte fe: do äs mäi Siel an Onglecke kassiert, on fachte fix fern Loke-mätibfihrcr: „Nun, König, fahren Se langsam!" ©iehfte basiert-wajen kamb fe fu ganz sachtchen, fämmste häite nech, kämmfte morchert, a’gewalkt, als weitn fe gar nifcht zu verfäim’ hätte. An Enge da bleb onfe Lokemätive ganz on gar stiehneng. Mi alle hotten jo fu a Deng i Laben noch nech gestehn, fe war schiene gebotzt mät Gärlann', wie a Festochfe, o war au i der Erfcht nech etwann biesartig, abber nachen, Herre, nachen uff äimal onverfiehns, mi hatten je ons fu was nech gedacht, da furtg fe vo’ ubene on vo' ongene, vo' hebben on drebben, vo' hengne on von borne ahn ze blasen on ze fauchen, ze fpretzen on ze wertfchaften, Herre, daß 'ch a Satz zarrecke tat, daß ’ch nur mät labennegen Läibe drbon komme wolle, korzem, daß ’s ons hem-melangft drbäi worbe. Se fchrech grabe naus, als wenn'r je-manb was getan hätte, on baberbäi gengs emmer: bu! bu! bul bu! — Anne decke Frau mät fu anner barschen Stemme, fe äs nunne lange but, die ftann au brbäi, on wie fe das hierte, wie fech be Lokemätive fu gottserbarmeglech begonn, fiehfte ba stemmte fe ähre Hänge i be Säite on spitzte becht’g amal nach lenks aus

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 231

1902 - Karlsruhe : Lang
— 231 — der zahlreichen giftigen Bisse der Schlangen herrschte eine allgemeine Sterblichkeit unter den Menschen und Tieren. Sobald der Heilige zu predigen begann, strömte ihm eine unzählige Menge von Kranken zu. Er verkündete ihnen aber vor allem, daß sie von ihrer Krankheit nur geheilt werden könnten, wenn sie dem Dienste der heidnischen Götter entsagten. Daraus stärkte er sich mit dem Leibe des Herrn und begab sich in das innere Gewölbe des Theaters. Wie die Schlangen die Schritte des hl. Clemens vernahmen, krochen sie eiligst herbei und hoben ihre Hälse in die Höhe, um den Mann Gottes zu vernichten. Doch er trat ihnen mit dem Kreuzeszeichen unerschrocken entgegen. Die größte Schlange band er mit seiner Stola sest und schleppte sie mit eigenen Händen nach dem Flusse Seille, der in der Nähe vorüberfließt, und befahl dem Tiere mit all seinem (Befolge durch den Fluß zu schwimmen und sich an einen Ort zu begeben, wo menschliche Wohnungen sich nicht vorfänden. Seit der Zeit läßt sich an diesem Orte auch der kleinste Wurm nicht mehr blicken. Nun wandte sich das Volk mit Freuden dem kühnen Schlangen-vertreiber zu und ließ sich gerne von ihm taufen. Clemens aber errichtete die ersten Kirchen in seiner Bifchofsftadt, von denen er eine dem hl. Petrus weihte. In der Krypta dieses Gotteshauses fand er eine heilbringende Quelle, die er kunstvoll fassen ließ. Noch in späterer Zeit wurde das Wasser als heilkräftig gegen Krankheiten getrunken. Die Kirche zu Metz ehrt auch jetzt noch ihren Stifter als Patron des Bistums und seiert den Tag des Heiligen nach kirchlicher Sitte am 23. November. 4. Der heilige Chrodegang. Unter den Bischöfen von Metz zeichnete sich in der Zeit Karls des Großen besonders der Hl. Chrodegang als treuer Hirt seiner Herde ans. Er sorgte vor allem sür die Bildung des Volkes, für den Unterricht der Jugend. Deshalb vereinigte er die Domherren zu einem gemeinsamen Leben und schrieb ihnen selbst die Regel für ihre Lebensweise vor. Sie sollten die Kinder im Lesen und Schreiben, im Singen der Psalmen und in der christlichen -Religion unterrichten. Ältere Schüler sollten sie zu tüchtigen Geistlichen heranbilden. Die Regel des hl. Chrodegang fand bald im übrigen Frankenreiche Nachahmung; an vielen Bischofssitzen wurden Domfchnlen gegründet, und in ihnen wurden Kunst und Wissenschaft gepflegt. 5. Die ältesten Klöster des Landes. Als nach der Völkerwanderung wieder Ruhe in die Länder des Abendlandes kehrte, waren besonders die Mönche Träger der

4. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 152

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
von 80 cm und darunter grobkörniger Sand. Wir entwerfen eine Skizze und erhalten folgendes Bild: Humus 20-30cm Oelber u. weisser 50-60 cm Oelb- tonschicht (Lehm ) 1, Wm Grober Allu- Mb, 42. Durchschnitt der Struckfchen Lehmgrube. In dein Lehm finden wir viele Steine, größere und kleinere, Feuersteine und Granitblöcke, wie wir sie schon an den Straßen und Wegen überall gefunden haben. Wir sammeln einige, um sie genau zu betrachten. Zuerst die rundlichen, rötlichen Blöcke. Mit unserm Hammer versuchen wir sie zu zerschlageu. Nicht leicht gelingt es, denn sie sind sehr hart. Endlich springt ein Stück ab. Wir betrachten die Bruchstelle. Sie glitzert und flimmert. Noch ein paar Schläge, und in viele kleine Stückchen zer- springt der Stein. Da sehen wir kleine glitzernde Blättchen, kleine graue Körner und lange rötliche oder weiße Leisten. Aus diesen drei Teilen setzt sich der Granit zusammen. Die glänzenden Blättchen heißen Glimmer. Man kann den Glimmer leicht iu Scheibcheu und Blättchen ablösen. Im fernen Uralgebirge in Rußland gewinnt man große Scheiben Glimmer. Wir finden sie manchmal vor den Feuerungstüren der Ofen. Wie weißes, durchscheinendes Glas sehen sie aus. Ihr habt sie gewiß schon gesehen. Dann haben wir noch die grauen Körner. Sie heißen Quarz und sind sehr hart. Das Taschenmesser verderben wir, wenn wir versuchen, mit ihm die Körnchen zu teilen. Der dritte Bestandteil sind die langen rötlich- weißen Leisten. Das ist der Feldspat. Ihn können wir leichter in kleinere, längliche Stückchen zerschlagen. Aus Feldspat, Quarz und Glimmer be- stehen also die mächtigen Blöcke, die härtesten Steine, die wir in unsrer ganzen Gegend überall umherliegen sehen. Aber hier haben wir einen

5. Unsere Heimat - S. 43

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
aber fliegen und laufen kann es schlecht. Seine kurzen Beine stehen ganz hinten am Körper. Seine Federn, die sich dicht an den Leib schmiegen, sind tüchtig eingefettet. So kann das kalte Wasser ihm nicht bis aus die Haut dringen. Denke daran, wenn du im Wiuter über eine nnsrer Brücken gehst, vielleicht siehst du auch einmal einen Steißfuß! Ein ebenso scheuer Gast des Mains ist der Eisvogel. Er ist einer der schönsten Vögel, die es bei uns gibt. Aber man sieht ihn nicht häufig. Hin und wieder kann man ihn an einem kalten Wintertag unter der Alten Mainbrücke oder auf der Maininsel beobachten. Stundenlang sitzt er da auf einem Zweig oder auf einem Mauervorsprung und lauert auf seine Beute. Hat er ein Fischlein erspäht, so stürzt er sich kopsüber in die Flut. Er saßt es mit seinem langen, scharfen Schnabel und kehrt wieder auf seinen früheren Platz zurück. Hier verspeist er es mit großem Behagen. 5. Aber nicht nur den Vögeln, auch einer Menge andrer Tiere gibt der Main Nahrung und Obdach. Da sind vor allem die vielen Fische. Wer kann sie alle zählen und mit Namen nennen! Du hast gewiß schon einige von der Brücke oder dem Ufer aus gesehen! Aber wie sie heißen, weißt du nicht. Willst dn das er- sahren, so gehe an einem Freitagmorgen mit deiner Mutter in die Fischhalle an der Börnestraße. Dort werden auch Mainfische ver- kaust. Wenige Tage vorher sind sie noch lustig im Wasser umher- geschwommen. Da ist vor allem der schlanke Hecht mit seinem langen Kopse, seinem weiten Rachen und seinen scharsen Zähnen. Er ist ein böser Räuber. Kleinere Fische wie Weißfische, Bitterlinge, Rotaugen u. a. frißt er in Menge. Daneben liegt ein langgestreckter Fisch, der beinahe wie eine Schlange aussieht. Das ist der Aal, der aus dem Grunde des Mains oder in den Höhlen seiner Ufer lebt. Auch den Karpfen kannst du hier sehen. Er zieht ruhiges Wasser dem fließenden vor. Seinen Vetter, den Goldfisch, kennst du besser! Du hast vielleicht selbst einen zu Hciuse in einem Fischglas, oder es gibt einige int Aquarium der Schule. Im Main wirst du den Goldkarpfen allerdings nicht finden, dagegen häufig in den Weihern unfrer Anlagen. Kennst du den Weiher, der nach ihm benannt ist? 6. Ein gar wunderlicher Bewohner des Mains ist der Fluß- krebs. Er hält sich am liebsten unter einem Stein oder am User in einem Loch aus. Aber am häufigsten findet man ihn in seichten 43

6. Unsere Heimat - S. 53

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
leicht auf einer Untiefe auffahren. Darum muß dieser Bagger die Fahrbahu im Flußbett immer wieder ausbaggern. Im Osthafen sind die gewaltigen Hafenbecken ebenfalls mit solchen Baggern aus- gebaggert worden. Gebt an, wozu Sand und Kies verwandt werden! 36. Nadelwehr und Schleusen. ie die meisten Gewässer ist auch der Main uns Menschen ein treuer Diener. Geduldig trägt er alle Lasten, die man ihm auferlegt. Unermüdlich schleppt er auf Kähnen lind Schiffen alle die nützlichen Dinge von fern und nah herbei, die wir gebrauchen. Dabei nimmt er noch nicht einmal Lohn für seine treuen Dienste. Nadelwehr. Doch ist seine Kraft auch manchmal erschöpft. Wie Essen und Trinken für einen Menschen, der sleißig arbeiten soll, dringend nötig sind, so muß auch unser Main genährt und gespeist werden. Dies geschieht durch die viele:: großen und kleinen Neben- und Zuflüsse. Ihr habt aber auch schon gehört, daß zu manchen Zeiten die Quelle:: dieser Zuflüffe langsamer fließen. Natürlich leidet auch unser Fluß sehr darunter. Er wird kleiner und schwächer, und große Lasten kann er dann nicht mehr tragen. So ist's bei niedrigem Wasserstand. Ihr wißt auch bereits, daß bei solch niedrigem Wasserstand große Schiffe ost nicht bis nach Franksnrt gelangen können. Sie würden auf den Grund geraten und könnten weder vorwärts noch rückwärts. 2. Aber da haben die klugen Menschen bald ein Mittel ge- sunden, dem schwachen Diener aufzuhelfen. Sie hätten ja auch 53

7. Unsere Heimat - S. 44

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Gewässern mit klarem Wasser und steinigem Untergrund. Beherzte Jungen sangen ihn und fürchten sich nicht, wenn er sie mit seinen scharsen Scheren in die Finger kneift. 7. Den grünen Wasserfrosch haben alle Kinder schon gesehen. Er lebt nicht im Main selbst, sondern nur au seinen flachen Ufern, besonders wenn sie mit allerlei Pflanzen bewachsen sind. Lieber noch hat er eine Lache, die sich in der Nähe gebildet hat. Wer hat dort nicht schon oft an einem schönen Sommerabend sein lautes „Quak, Quak" gehört! Seinen schlimmsten Feind, den langbeinigen Storch, kennst du gewiß auch! Und hast du nicht auch schou iu irgend einem Tümpel oder im Schulaquarium die schwärzen Kaul- quappen gesehen? Dickköpse werden sie von den Jungen genannt, die sie oft in einem Glase sangen. Sie fiitb echte Wassertiere, während der Frosch, der sich aus ihnen entwickelt, auch aus dem Lande leben kann. 8. Echte Wassertiere sind auch die zahlreiche« Muscheln, die im Main leben. Wenn der Fluß eiueu niedrigen Wasserstand hat, kann man viele Muschelschalen aus dem Sande liegen sehen. 9. Endlich wollen wir noch kurz eiuige kleinere Tiere kennen lernen, die in den Tümpeln und Lachen leben. Mancher Junge kennt sie genau. Im Frühjahr geht er mit einem Wasserglas oder einer Blechbüchse und einem kleinen Zeetze hinaus, um einen Molch oder Salamander zu saugen und leider auch zu quälen. Dabei sieht er dann und wann einen großen Käser im Wasser schwimmen. Die langen Flügeldecken haben einen gelben Rand. Deshalb nennt man ihn Gelbrand. Er ist ein schlimmer Räuber. Auch mit andren Tieren ist die Oberfläche belebt. Da schießen flinke, langbeinige Wasserkäser wie Schlittschuhläufer über den Wasserspiegel. Sie sinken nicht im geringsten ein, so daß man meint, das Wasser wäre eine seste Glasscheibe. Dort schwimmt sogar einer aus dem Rücken. Es ist der Rückenschwimmer. Das sonderbarste Tier aber, das wir hier sehen können, ist die Puppe der Stechmücke. Sie hat die Gestalt eines Fragezeichens und lebt frei im Wasser. Aus ihr entwickelt sich jenes Tier, das immer mehr zu einer Plage sür uusre Stadt wird. Es sind die bösen Schnaken oder Stechmücken. Sie sind bereits Gäste nnsrer Wohnungen geworden. Gewiß bist du schon mehr als einmal von einer Schnake gestochen worden. Ein langgezogenes Sssss kündigt ihre Nähe an. Ehe du noch weißt, wo sie schwirrt, fühlst du schou 44

8. Das Badnerland - S. 102

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
3. Sie heisen den Menschen bei der Arbeit (Säge- »nühlen, Handel). 4. Sie ermöglichen den Verkehr (Schiffahrt, Straßen und Eisenbahnen im Flußtal). 5. Sie gewähren Nahrung. (Fischfang). 6. Sie dienen der Gesundheit. lbaden, Schwimmen, Heilquellen). 7. Sie regen zu Niederlassungen au. (Viele Städte liegen in Flußtälern, weil dort die Niederlassungen vor den Winden, geschützt sind, weil sich dort fruchtbarer Boden befindet, der Verkehr ein leichter ist und in vielen Fällen die Wasserkraft dem Men- schen wertvolle Dienste zu leisten vermag).

9. Schulj. 4 - S. 76

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 76 — 5. Nahrung. Er lebt hauptsächlich von Mäusen, von denen er große Mengen vertilgt. Doch geht er auch gern auf größere Beute aus. Hasen, Rehkälber, Rebhühner, auch Gänse und Hühner weiß er geschickt zu erlangen und richtet dadurch manchen Schaden an. Trotzdem ist er dem Landmanne wegen seines Mäusefanges von nicht geringem Nutzen, während ihn der Jäger unerbittlich verfolgt. 6. Wohnung. Gegen die Verfolgungen durch Menschen und Hunde sucht er sich dadurch zu schützen, daß er seine Wohnung unter die Erde verlegt. Auch ist er hier gegen die Winterkälte besser geschützt. Ein Fuchsbau hat stets mehrere Zugänge. Warum? 7. Geistige Eigenschaften. Kaum ein anderes Raubtier gleicht dem Fuchse an Vorsicht, Schlauheit und List. Geduldig weiß er auf die ersehnte Beute zu harren. Die Fallen lernt er bald kennen und weiß sie zu vermeiden. Iv. Das kleine Wiesel. 1. Aufenthalt. Auf Spaziergängen vor dem Tore der Stadt treffen wir zuweilen das kleine Wiesel an. Im Graben neben der Straße huscht das Tierchen dahin, und wenn wir stehen bleiben und es beobachten, schaut es uns dreist und keck an. Furcht kennt es nicht, es läßt sich selbst abends in den Straßen der Stadt sehen. Seine Wohnung findet es in hohlen Bäumen, in Erdlöchern und unter Steinhaufen. Im Winter sucht es Schutz in Scheunen und Kellern. 2. Lebensweise. Das Wiesel jagt Mäusen, Ratten und Hamstern nach, die es in ihren Löchern aufsucht. Durch die kleinste Öffnung dringt es in den Hühnerstall, wo es die jungen Hühner tötet. Gierig trinkt es das Blut der gemordeten Tiere. Kleinere Vögel, die es in den Nestern auf dem Baume aufsucht, verzehrt es ganz. Seine Raubgier und seine Mordlust sind unersättlich. Meistens springt das Wiesel seiner Beute an den Hals und beißt ihm die Schlagader durch. Nur die Tiere, die als Nahrung für die Jungen herangeschleppt werden, fängt es lebendig. 3. Körperbeschaffenheit. Der kaum 20 cm lange Körper ist auf dem Rücken rotbraun und unter dem Bauche weiß gefärbt. Seine Beine sind kurz und zierlich, aber kräftig. Die Zehen sind mi: scharfen Krallen bewaffnet. Das Tier läuft, springt, klettert und schwimmt vorzüglich. Der zugespitzte Kopf ist nicht viel dicker als der langgestreckte Hals. Die Kiefer tragen ein scharfes Gebiß, das dem der Katze sehr ähnlich ist. Mit dem Eintritt des Winters wechselt das Wiesel sein Kleid. Sein Winterpelz ist weiß und braun gefleckt. Schutzfarbe! 4. Seine Feinde. Habichte und Krähen stellen dem Tierchen nach, aber seine schlimmsten Feinde sind die Menschen. Meistens

10. Schulj. 4 - S. 77

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 77 — Wird das Wiesel schonungslos verfolgt, in Fallen gefangen oder totgeschlagen. Mit Unrecht! Der geringe Schaden, den es anrichtet, wenn es zufällig in einen Hühnerstall oder auf den Taubenschlag gerät, wird doch reichlich gut gemacht durch das massenhafte Vertilgen von Mäusen, Ratten und Hamstern. 5. Das große Wiesel oder Hermelin. Das große Wiesel oder Hermelin kommt im schneereichen Nordeuropa und in Sibirien vor. Sein Winterkleid ist rein weiß, nur die Schwanzspitze bleibt schwarz. Der Pelz dieses Tieres wird sehr geschätzt. (Königsmantel!) V. Der Maulwurf. 1. Wie der Maulwurf sein Jagdgebiet herrichtet. Der Maulwurf ist der Bergmann unter den Tieren. Am Tage läßt, er sich fast niemals sehen, da haust er wie ein Einsiedler in seinem dunklen Reiche unter der Erde. Nur in der Nacht oder während der Dämmerung kommt er aus seinem unterirdischen Versteck hervor. Sein Jagdgebiet muß der Maulwurf sich erst herrichten. Etwa 25 cm tief unter der Erde gräbt er eine weite Höhlung aus, den Kessel. Darin schlägt er sein Lager auf. Ein oder zwei ringförmige Röhren werden dann um den Kessel angelegt. Von diesen Röhren aus gräbt er strahlenförmig nach allen Richtungen lange Gänge, in denen er seine Raubzüge unternimmt. Am liebsten legt er seinen Vau in lockerem Wiesen- oder Ackerland oder in Gärten an. Steinigen und sumpfigen Boden vermeidet er. Die Erde, die er beim Graben beiseite schaffen muß, drängt er in schrägen Gängen nach oben. Wir sehen sie überall in den Maulwurfshügeln. (Mullwurf = Maulwurf.) 2. Körperbau. Der plumpe, walzenförmige Körper des Maulwurfs wird etwa 15 cm lang. Der kegelförmige Kopf ist in einen spitzen Rüssel verlängert. Das Tier beginnt seine Wühlarbeit damit, daß es den Kops in das lockere Erdreich hineinbohrt. Die Hauptarbeit aber verrichten nun die Vorderbeine, die als vorzügliche Grabpfoten ausgebildet sind. Die Gliedmaßen sind sehr kurz und bis auf den Fuß im Rumpfe verborgen. Der Vorderfuß ist sebr breit und hat 5 Zehen mit kräftigen Krallen. Der Hinterfuß ist viel schmaler als die Vorderpfote und ruht mit der ganzen Sohle auf dem Boden. Deshalb kann der Maulwurf den Körper beim Wühlen kräftig nachschieben. 3. Sein Kleid. Der ganze Körper mit Ausnahme des Rüssels und der Pfoten ist mit einem schwarzen, sammetweichen Haarkleide bedeckt. Erde und Staub dringen deshalb nicht leicht in den Pelz ein. 4. Seine Sinne. Fast ganz versteckt im Pelze liegen die kleinen Augen. _ Das Tierchen kann nur schlecht damit sehen; in seinem unterirdischen Reiche würden ihm aber auch die schärfsten Augen
   bis 10 von 11119 weiter»  »»
11119 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11119 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2777
1 24
2 16
3 24
4 14
5 1520
6 16
7 1319
8 8
9 44
10 249
11 35
12 18
13 8
14 25
15 177
16 5285
17 18
18 34
19 1051
20 26
21 54
22 57
23 19
24 303
25 12
26 11
27 29
28 84
29 25
30 8104
31 10
32 48
33 114
34 11
35 3
36 57
37 1241
38 252
39 62
40 6
41 47
42 15
43 137
44 13
45 378
46 13
47 6
48 20
49 104

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 100
1 154
2 15
3 224
4 30
5 11
6 237
7 7
8 20
9 12
10 8
11 250
12 553
13 28
14 28
15 13
16 4067
17 1246
18 9
19 133
20 13
21 1253
22 88
23 178
24 2468
25 27
26 41
27 28
28 758
29 12
30 32
31 19
32 61
33 20
34 8
35 15
36 75
37 14
38 13
39 242
40 78
41 16
42 4551
43 26
44 4
45 521
46 10
47 36
48 128
49 49
50 73
51 16
52 69
53 61
54 482
55 32
56 11
57 13
58 15
59 26
60 6
61 28
62 18
63 11
64 99
65 24
66 75
67 10
68 38
69 9
70 184
71 56
72 22
73 13
74 4
75 1276
76 98
77 2820
78 7
79 548
80 7
81 65
82 1424
83 19
84 8924
85 19
86 10
87 249
88 37
89 11
90 11
91 474
92 1907
93 19
94 2197
95 89
96 7
97 15
98 189
99 11

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12693
1 5558
2 5067
3 7783
4 2951
5 7936
6 16622
7 9413
8 2161
9 8645
10 6721
11 4544
12 13702
13 9682
14 7360
15 3817
16 6129
17 4991
18 5734
19 8314
20 2377
21 5115
22 3799
23 2107
24 12189
25 12996
26 7892
27 4053
28 12100
29 7823
30 5666
31 4111
32 8760
33 35270
34 12331
35 4809
36 4511
37 4003
38 4705
39 13632
40 7287
41 3225
42 11643
43 12207
44 5706
45 3045
46 7930
47 10253
48 4509
49 5923
50 14646
51 20284
52 11610
53 3409
54 10570
55 7209
56 3297
57 2337
58 6636
59 36309
60 3999
61 6342
62 10224
63 2310
64 5411
65 10693
66 4631
67 6664
68 2914
69 5323
70 4382
71 6675
72 5851
73 7338
74 4639
75 9297
76 3926
77 6602
78 7815
79 3686
80 9308
81 57994
82 4132
83 8855
84 11119
85 5105
86 4663
87 4859
88 4956
89 8285
90 4343
91 8664
92 4708
93 4188
94 6420
95 9147
96 4364
97 8285
98 5918
99 5996
100 32315
101 4070
102 13591
103 7607
104 5185
105 2917
106 4602
107 7151
108 2625
109 7140
110 8045
111 7884
112 7132
113 5829
114 8723
115 3640
116 7363
117 3127
118 3759
119 10916
120 4100
121 14106
122 4961
123 8121
124 14373
125 9590
126 3691
127 14349
128 3342
129 9177
130 5200
131 22565
132 4951
133 13736
134 5212
135 3133
136 28090
137 5644
138 3325
139 5941
140 8601
141 3576
142 15671
143 11420
144 4288
145 8569
146 3379
147 2808
148 5296
149 6672
150 4218
151 6655
152 16803
153 4532
154 6107
155 9244
156 10681
157 6584
158 4153
159 7112
160 5437
161 4279
162 3417
163 3197
164 5372
165 5954
166 12361
167 3739
168 6479
169 5370
170 3495
171 8426
172 5102
173 18028
174 4359
175 39998
176 6431
177 30657
178 3696
179 14594
180 5100
181 3492
182 19098
183 43676
184 7737
185 3570
186 3679
187 4802
188 10539
189 5516
190 2585
191 5820
192 5796
193 9946
194 4460
195 8665
196 17198
197 4972
198 5216
199 8561